Margit Hartnagel, Harald Pompl

seeing is being

Malerei, Objekte

Bitte beachten Sie:
Am Mittwoch, den 2. Oktober 2024, ist die Galerie nicht geöffnet.

Ausstellungsdauer: 22.09 - 24.11.2024

Margit Hartnagel beschäftigt sich mit farbigen Interaktionen. Im Mittelpunkt ihrer Malerei stehen Ausdruckskraft und lyrische Stofflichkeit der Farben, die sie aus in Weihrauchmilch gebundenen Pigmenten selbst herstellt. Die Künstlerin arbeitet mit zarten Lasuren sowie hoher Sensibilität für feine, lichte Nuancen. In den viellagig aufgebauten Gemälden bilden neben- und übereinander gesetzte, weich fließende Farbflecken eine all-over-Struktur. Ihnen ist eine wohlüberlegte Balance von Ruhe und Dynamik eigen, wobei der Betrachter die stille meditative Kraft einzelner Farbtöne erfährt und gleichzeitig durch ihre transluzide Textur Momente von Bewegung und Durchdringung entdeckt, da die sanften ebenso wie die akzentuiert leuchtenden Bildelemente visuell hervor- oder zurückzutreten scheinen. Auf diese Weise laden Margit Hartnagels behutsam rhythmisierte Kompositionen das Auge ein, den mannigfaltigen sinnlichen Symbiosen der Farbpunkte und der pulsierenden Strahlkraft der Pigmente nachzuspüren.

Harald Pompl verwendet ebenfalls brillante Pigmente, die er wiederum in Kunstharz bindet. Dieses Material eröffnet ihm einen weiten formalen Kosmos, indem er es anschließend gießt, schleift, zersplittert oder erneut verschmilzt – ein Prozess der Dekonstruktion, dem immer ein künstlerischer Akt der Konstruktion folgt. Zentrale Elemente dabei sind Prozessualität, Experiment und Autonomie der Ausdrucksmittel. In unverwechselbaren, überraschenden Formfindungen kreiert er freistehende Skulpturen, plastische Wandobjekte oder mehrteilige Installationen. So erschließen z.B. geschwungene Bänder mit ihrer spezifischen, zwischen matten und hochglänzenden Oberflächen wechselnden Materialität den umgebenden Raum. Ordnet der Künstler zerbrechlich wirkende Scheiben zu filigranen Stelen und Bögen, suggerieren seine Arbeiten eine spielerische Leichtigkeit – verschmilzt er sie zu Kuben, deren polierte Körper in irisierenden Farben funkeln, so erhalten seine Werke eine kompakte, konzentrierte Dimension von zugleich malerischer Qualität.

Veranstaltungshinweise
Sonntag, 13.10.2024, 15 Uhr Lesung mit musikalischer Untermalung
Birgit Köhler liest aus ihrem Buch „Swinging Bremen“.
Donnerstag, 31.10.2024, 18 – 22 Uhr Apéro/l’Art – Kurzführung und Aperitif
Sonntag, 24.11.2024, 15 Uhr Finissage mit einem Rundgang durch die Ausstellung, Sekt und Süßigkeiten