Die Ausstellung versammelt vielschichtige Werke, die eine Brücke schlagen zwischen figurativer und ungegenständlicher Kunst. Dabei treten Gemälde, Skulpturen wie auch Objekte in einen konzeptionellen Dialog. Indem ihre leuchtenden Farben die dunkle Jahreszeit aufhellen, entstehen lichte, sinnliche Momente. Neben aktuellen Arbeiten von Künstler*innen, die zum festen Programm der Galerie Corona Unger gehören, sind Yeunhi Kims Farbfelder und Sonja v. Hoeßles Stahlskulpturen erstmals zu sehen.
Das Miteinander von optischen und haptischen Reizen, von Schwere und Leichtigkeit, Dichte und Auflösung prägt die Formensprache der dänischen Glaskünstlerin Maria Bang Espersen. Sie hinterfragt und verfremdet die klassischen Eigenschaften des Materials Glas, das in ihrem Oeuvre niemals spröde oder zerbrechlich wirkt. Stattdessen erschafft sie kompakte und zugleich filigrane Plastiken, deren verschiedenfarbige Schichtungen sie durch Ziehen, Stauchen oder Drehen der erhitzten Glasmasse in ondulierende Bewegungen versetzt. Die entstehenden, fluid anmutenden Objekte führen dem Betrachter die Wandlungsfähigkeit des Materials vor Augen. Ihre schimmernden lichtdurchlässigen Oberflächen vervollständigen den Eindruck verführerischer, nahezu kulinarischer Preziosen.
Die koreanische Künstlerin Yeunhi Kim beschäftigt sich mit minimalistischen Naturbetrachtungen. Wie die Bildtitel "Herbstlicht" oder "Waldrand" bereits andeuten, stellen ihre Arbeiten lyrische Abstraktionen eines schönen, stillen Moments dar, dessen Umsetzung als Bildidee oft bei Spaziergängen der Künstlerin beginnt. Die monochrom wirkenden Gemälde sind jeweils einem Grundton und feinsten Modulationen verwandter Farben gewidmet, die in weich konturierten Feldern einander durchdringen. Yeunhi Kim entwickelt ihre Werke in einem langen Prozess, für den sie Reispapiere verschiedener Transparenz und Stärke in mehreren Lagen mit Pigmenten gestaltet. Anschließend schleift sie die Flächen, bis diese einen sanften Glanz sowie eine hohe Sensibilität für den sich darunter entfaltenden Farbraum erhalten.
Sonja von Hoeßles grazile Skulpturen sind aus Cortenstahl geschaffen. Sie thematisieren die „Endlosschleife“ ohne sichtbaren Anfangs- und Endpunkt. Im Wechselspiel geometrischer Formen verbindet die Bildhauerin v.a. vielgestaltige Kreissegmente, so dass gerade Elemente mit geschwungenen Linien alternieren. Motivwiederholungen und -variationen ergänzen sich, während Schlingen oder Verdrehungen den Kompositionen Dynamik verleihen. Licht und Schatten betonen zusätzlich ihre charakteristischen Silhouetten. In kalligraphischer Prägnanz strahlen Sonja von Hoeßles Stahlskulpturen eine zeitlose Eleganz aus. Auch die sog. "Curves", die sich als zarte lineare Reliefs flächig über die Wand ausbreiten, besitzen eine großzügige Offenheit.
Veranstaltungshinweise
Donnerstag, 19.12.2024, 18 – 22 Uhr Apéro/l’Art – Jahresausklang
mit einem Rundgang durch die Ausstellung und einer Illumination der Kunstwerke zum Thema "Winterleuchten"
Sonntag, 19.01.2025, 15 Uhr Sektempfang zum 13. Galeriejubiläum
Donnerstag, 30.01.2025, 18 – 22 Uhr Apéro/l’Art – Jahresauftakt
Ausstellungsführung und Aperitif
Sonntag, 16.02.2025, 15 Uhr Rundgang, Sekt und Süßigkeiten zur Finissage der Ausstellung