Acht künstlerische Positionen stehen im Mittelpunkt dieser Präsentation. In lichter Brillanz erstrahlen die scheinbar grenzenlosen Kompositionen von Paola Neumann, deren Farbtöne pulsierend und sinnlich zusammenwirken. Ihre sensiblen, chromatisch ineinander fließenden Bildschöpfungen sind in lasierendem Farbauftrag ausgeführt. Auch Edda Jachens’ Aquarelle vereinen eine Vielzahl transluzider Lasuren. Die Künstlerin arbeitet mit ruhigem Pinselstrich und einem sicheren Gespür für feinste Nuancen. Sie verschmelzen zu polychrom ausgewogenen Harmonien.
Holger Fitterer malt in breiten, neben- und übereinander liegenden Bahnen, die eine gestaffelte Tiefendimension der Gemälde sowie die Illusion einer leichten, schwebenden Stofflichkeit erschaffen. Der gestische Duktus lässt das Auge viel über ihren konzentrierten Gestaltungsprozess erfahren. Außerdem sind Bildnisse und Halbakte des argentinischen Malers Fernando X. González zu sehen, dessen Kompositionen mit den körperhaften Stahlplastiken von Rüdiger Seidt und den Holzskulpturen von Robert Krainhöfner auf faszinierende Weise interagieren.
Auch Heiner Thiels sphärisch gekrümmte Aluminiumtafeln öffnen sich dem Raum und der farbverwandten Malerei. Die nuancenreich schimmernden Werke werden in einem elektrochemischen Verfahren eloxiert. Ihre hohlspiegelartige Grundform leitet das Licht über die sanft geschwungenen Oberflächen. Willi Siber lässt ebenfalls dreidimensionale Objekte im Spiel variabler Reflexe oszillieren. Er verführt den Blick mit einer Fülle schillernder Lacke, die seine amorphen, aus Metall oder Multiplex geschaffenen Wandkörper transformieren. In zumeist mehrteiligen Installationen, die souverän ihre Umgebung definieren, besitzen sie eine große Formoffenheit.