Tom Mosley

Eine ruhige, entstofflichte Leichtigkeit geht von Tom Mosleys weißen Arbeiten aus. Der englische Künstler widmete sich drei zentralen Werkgruppen – einerseits monochromen "Schatten-Reliefs" mit ihrem Wechselspiel zwischen subtilen, von hellen zu dunklen Zonen wechselnden Schattierungen. Ebenso wie er hier die Wirkung des Schattens variierte und verfeinerte, konstruierte er auch in seinen "Shadow-Boxes" den aus der Fläche entwickelten Raum variabel. Während dabei das Außenlicht durch mattiertes Glas diffus gefiltert in das Bildinnere dringt, wird der Blick wie durch ein Fenster in die Tektonik eines Innenraums aus hinter- und ineinander montierten Flächen geführt.

Tom Mosleys Bildräume sind formal klar strukturiert, doch zugleich entziehen die durch fein abgestufte Grauwerte modulierten Schatten allen Konturen die Eindeutigkeit. Im Gegensatz dazu stehen "Schatten-Gerüste", deren maximal reduzierte Rahmen eine größtmögliche Kontrastierung von Licht und Schatten erzielen. Die Materialität der hellen Leisten erscheint nicht wirklicher als die Immaterialität ihrer dunklen Schattenprojektion. Beide bedingen einander und verändern sich kohärent in Abhängigkeit von Lichteinfall und Standpunkt des Betrachters.